Aus dem COVID19 Exil auf Kreta, kurz vor Weihnachten heimfliegend, lese ich in der Lokalzeitung einen spannenden Artikel. Es geht um die Auseinandersetzung zwischen Waldbesitzer (Staat Bern), Naturschutzkreisen und den Anwohnern des Bärletwaldes in Brügg, wo die Einwohnergemeinde wegen herabfallender Äste recht drastische Absperrungen vorgenommen hatte. In der folge wurden zur Verbesserung der Sicherheit praktisch alle alten Eichen entlang des südlichen Waldrandes zum Fällen angezeichnet. Offenbar gingen die Wogen hoch und eine Petition mit mehr als 1200 Unterschriften wurde an den Regierungsrat eingereicht.
Als früherer BFH-Dozent für Waldökologie und Gesellschaftsfragen und Mitbegründer von ArboCityNet, aber auch als Quartierbewohner in Brügg, fühlte ich mich sehr angesprochen und motiviert. Kaum in Zürich gelandet, telefonierte ich dem zuständigen Gemeinderat und bot ihm meine Dienste an, die er dankbar annahm. Ich führte ein Visual Treerisk Assessments (VTA) mit Vorschlägen für Massnahmen durch, die in einem Stakeholderprozess diskutiert und kürzlich umgesetzt wurden. Als nächste Schritte sind nun die Ausweitung des VTA sowie die Ausarbeitung eines gemeinsamen Biodiversitätsprojektes, zusammen mit dem Staatsforstbetrieb, im Sommer 2021 geplant. Gerne zeige ich euch dieses Paradeprojekt in Urban Forestry mal vor Ort, wenn es die Corona-Situation wieder zulässt. Wie es mit dieser sehr schönen Erfolgsgeschichte weitergeht, lest Ihr inzwischen am besten in meinem Blog auf www.um-services.ch (Feedback sehr willkommen).
Text von Urs Mühlethaler