Urban Forests bezeichnet die Gesamtheit des von Bäumen geprägten städtischen Grüns, zum Beispiel in Grünanlagen, stadtna-hen Wäldern und auf Brachflächen. Urban Forestry beinhaltet folglich die aktive und passive Entwicklung von Bäumen, Wäldern und Vegetation. Angesichts von Bevölkerungswachstum, Veralterung der Gesellschaft, Klimawandel, Pandemie und Biodiversi-tätsverlust hat die Bedeutung von städtischem Grün beständig zugenommen. Urban Forestry nimmt eine kritische Rolle ein, um Urban Forests zu erhalten und managen, Biodiversität zu fördern und zahlreiche Wald- und Baumleistungen für die Bevölkerung zu gewährleisten. Trotz weitverbreiteter Zustimmung steht Urban Forestry vor grossen Herausforderungen angesichts sich wan-delnder Umweltbedingungen und der stetig zunehmenden Flächenkonkurrenz mit Bauland im Zuge der inneren Verdichtung von Städten. Um Zersiedelung entgegenzuwirken, verfolgen viele Städte auf der Welt das Ziel der doppelten Innenentwicklung, das heisst innere bauliche Verdichtung bei gleichzeitiger Aufwertung der Grünräume. Dieses Ziel verlangt innovative Ansätze in der Integration von gebauter und grüner Infrastruktur, zum Beispiel durch Inwertsetzung von Brachen, Renaturierung urbaner Gewässer, sowie des adaptiven Baum-Management. Die Umsetzung solcher Massnahmen im dicht besiedelten urbanen Raum be-nötigt die breite Unterstützung der Bevölkerung. Erfolgreiche Urban Forestry beruht daher auf der Integration partizipativer Ansätze und sozialer Erwägungen von der Planung bis zur Umsetzung.
In diesem Kolloquium stellen wir uns anhand von Beiträgen aus Wissenschaft und Praxis den Herausforderungen der Urban Fo-restry und diskutieren aktuelle Lösungsansätze in der Schweiz und im nahen Ausland.